DIE ZEIT
Wenn es draußen dunkel wurde, trudelten in dem kleinen, gelb verklinkerten Mietshaus in Gera-Zwötzen ihre Freunde ein. Die meisten waren gleichzeitig Kunden. Sobald die Kinder im Bett waren, hackte Nancy mit ihrer Krankenkassenkarte die Kristalle zu Pulver, schob sich daraus auf dem Couchtisch eine Linie zurecht und rotzte sie weg durch einen gerollten Geldschein. Nancy fand, dass sie auf diese Weise noch etwas vom Tag hatte. Nämlich die Nacht. Sie brauchte dafür nur “was Schnelles”. So nennen sie Crystal Meth in Gera. ... weiter lesen

DIE ZEIT
Die Scheiße liegt auf 51 Grad 66 Minuten nördlicher Breite und 14 Grad 9 Minuten östlicher Länge. Sie glänzt. »Oh Mann, ist der frisch!«, ruft Detlev leise und hockt sich nah an den Haufen, pikt behutsam mit einem Zweig hinein, hebt ihn leicht an, lässt ihn wieder in die Ausgangslage sinken, nestelt mit der anderen Hand den Zollstock aus dem Rucksack. Ruft, jetzt lauter: »Mann, so einen frischen hatten wir noch nie!« ... weiter lesen

BRAND EINS
Da wird also kostbare Arbeitskraft und kreative Energie auf Kunstfaserstühlen oder Ledersesseln platt gesessen, über Millionen von Stunden hinweg. Schließlich verbringen Spitzenmanager sogar bis zu 90 Prozent ihrer Arbeitszeit in Meetings – bei einer 40-Stunden-Woche sind das 36 Stunden. Bei mittleren Führungskräften sind es immer noch bis zu 60 Prozent. Paradox ist nur: Dieselben Manager, die Treffen einberufen, kreuzen dann auf den einschlägigen Fragebögen der Forscher „reine Zeitverschwendung“ an. ... weiter lesen

DIE ZEIT
Rechberg hatte vor der Verabredung gewarnt: »Ich werden ihnen bestimmt nicht das Herz ausschütten.« Dann aber lässt sich Bernhard Albert Josef Johannes von Rechberg und Rothenlöwen zu Hohenrechberg doch dazu hinreißen, drei Stunden lang von seinem Beruf, seinem Wald und seiner Firma zu erzählen, was bei Landwirten auf dasselbe hinauskommt, wie das Herz auszuschütten. Hinterher versteht man, warum Bauern wie er die rabiate Veränderung der Landschaft durch die Windkraftwerke nicht fürchten, warum sie diese, ziemlich unsentimental, sogar vorantreiben – indem sie den Investoren ihr Land verpachten. ... weiter lesen

Stern
Einkaufspassagen lieben sie. Da flanieren sie und rennen, kreischen und singen, kaufen wenig, klauen selten. Schlampe und Fotze und Hurentochter, das geht ihnen leicht von den Lippen. Wenn sie sich untereinander so rufen, ist es Spaß. Wenn sie Fremde beschimpfen, Provokation. Gleichaltrige antworten besser nicht, sonst werden sie am Ende “totgeschlagen”. Das sagen die Mädchen zum Prügeln. ... weiter lesen

Brand Eins
Wo sind all die Cowboys hin? Wo sind sie geblieben? Diese falsch-echten Kerle, die ohne Frau, Eigenheim und Geburtsvorbereitungskurs durchs Leben reiten durften. Die frei von den Fesseln der Zivilisation ihr Lasso schwangen, aber nie ohne eine knallweiße Filterfluppe im Mundwinkel. Glutrotes Sonnenuntergangslicht schien ins leicht lederne Gesicht, und der Blick war auf unendlich gestellt. Richtung Freiheit. ... weiter lesen

DIE ZEIT
Fatima ist dick, man kann es nicht anders sagen. Ihre Abaya, das schwarze Gewand der arabischen Frauen, spannt über ihrem Bauch. Ihr vom Kopftuch gerahmtes Gesicht wirkt noch jung, aber wie gepolstert. Es bildet sich ein Schweißfilm darauf, obwohl sie nur dasitzt auf ihrem vier Meter langen Sofa und plaudert und ... weiter lesen

DIE ZEIT, Dossier
Clemens schrie und wütete auf der Straße, auf dem Spielplatz, zu Hause. Wenn wir unterwegs waren, habe ich ihn dann manchmal einfach unter den Arm geklemmt und weggetragen. Das ging, solange er noch klein war. Ich bin aber trotzdem viel mit ihm rausgegangen, habe Verwandte besucht und war mit ihm auf Spielplätzen, die ganze Woche über. Ich glaube, ich tat das auch, damit ich es besser ertragen konnte. ... weiter lesen

Süddeutsche Zeitung
Frau Fielos Hoffnung starb nicht, als sie beschlossen hatte, sich zu fügen und den Hof zu verlassen. Ihre Hoffnung starb, als man hinterm Dorf den schönen Eichenwald abhacken ließ. Da war ihr Horno nicht mehr das alte. Der Wind jaulte jetzt um die Häuser, und die Gewitter, die früher oft am Wald hängen geblieben waren, krachten mit Macht überm Dorf. ... weiter lesen

Süddeutsche Zeitung
Es kann nicht mehr so werden wie früher. Olaf Tost weiß es ja. Aber er will es trotzdem probieren. Er will wieder mit der Band auftreten. Tost steht in einer kleinen, kalten Hinterhauswohnung in Prenzlauer Berg und greift in die Saiten der E-Gitarre. Dann fängt er an zu singen mit recht heller Stimme, und sein alter Kumpel Karsten Richter, der Bassist, fällt tiefer gelegt ein: »Flache Typen machen Bräuten den Hof/ Alte Frauen randalieren im Suff/ ... weiter lesen



Schwarz auf Weiß

Zu eng
Nichts macht so abhängig wie eine Beziehung – in guten wie in schlechten Zeiten
BRAND EINS zu Unabhängigkeit

Aufbruch nach Utopistan
Wie Querdenker ein anderes Leben und Arbeiten ausprobieren. Eine Reise zu Spielwiesen und Sehnsuchtsorten
ENORM, Titel-Report

Echt falsch
Der Unternehmer Christian Zott hat bei dem Meisterfälscher Wolfgang Beltracchi eine Ausstellung in Auftrag gegeben: Er soll über 30 Bilder malen, die aussehen, als stammten sie von berühmten Künstlern – diesmal jedoch legal. Reportage über einen seltsamen Pakt
BRAND EINS
https://tinyurl.com/meisterfaelscher

„Das hast du noch nicht gesehen“
Jirko Bannas ist Erfinder, Designer, Handwerker, Koch – und es gelingt ihm, damit Geschäfte zu machen.
BRAND EINS
https://tinyurl.com/Jirko

Club of Home
Einkaufsklubs sind angesagt. Und anstrengend. Warum nur wollen alle da rein? Bekenntnisse einer Shopperin
BRAND EINS
tinyurl.com/ClubOfHome

Schlaue Städte
Auf der ganzen Welt schmücken sich Städte mit dem Zusatz „Smart City“. Aber was bedeutet das? In Wien läuft vieles schon ganz schön intelligent.
GEO

Werkstattbericht
Noch nie gab es so wenige Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung. Und noch nie so viele Beschäftigte in Behindertenwerkstätten. Hintergründe eines paradoxen Booms.
BRAND EINS
tinyurl.com/Werkstattbericht

Raubzug in Krefeld
Saison der Diebe: Der Moldauer Victor H. stieg ins Haus der Sparkassen-Angestellten Ina W. ein. Täter und Opfer haben mehr gemeinsam als gedacht. DIE ZEIT, Dossier
tinyurl.com/DiebeKrefeld


Buch

AUSGEZEICHNET MIT DEM DEUTSCHEN FOTOBUCHPREIS 2013 IN SILBER:
Der Tod kommt später,
vielleicht
Autoren-Akquise und Redaktion eines Bildbands des Fotografen Jörg Gläscher zur Bundeswehr. Mit Texten von Kathrin Schmidt, Jochen Missfeldt, Ingo Schulze, Tanja Dückers, Wolfgang Prosinger und hier zu haben: http://www.firsturl.de/YJK5AfO

“Kommst du Freitag?”
Mein wunderbares Fernbeziehungsleben
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